Beim Bürgerentscheid haben sich 190 Wähler gegen den Bürgerentscheid und 87 dafür ausgesprochen. Damit wird das Bauprojekt im Honbrook umgesetzt werden.
An erster Stelle wollen wir zunächst allen ehrenamtlichen, amtlichen und freiwilligen Helfern danken, die diesen Bürgerentscheid ermöglicht haben und für den reibungslosen Ablauf der Wahl gesorgt haben. Vielen Dank für Euren Einsatz!
Ebenfalls bedanken wir uns bei allen Einwohnern Nienwohlds, die ihre Stimme abgegeben und damit Stellung bezogen haben.
Besonders wollen wir uns natürlich bei den Einwohnern bedanken, die für das Bürgerbegehren gestimmt haben, die uns immer wieder Mut zugesprochen haben und trotz aller Anfeindungen, Drohungen und Beleidigungen zu uns gehalten haben. Danke für Eure Unterstützung!
Vier Ziele hatten wir uns gesteckt, leider am Ende aber nur zwei erreicht.
So war es uns zunächst wichtig alle Einwohner mit den Informationen zu versorgen, die mit dem Bauprojekt zusammenhingen. Das konnten wir durch unsere Infobriefe, unsere Internetseite und Bürgerdiskussion erreichen.
Auch unser zweites Ziel, dass alle Einwohner Nienwohlds über dieses Projekt entscheiden sollten und nicht nur der Gemeinderat, haben wir mit der Zulassung des Bürgerentscheids erreicht.
Ein so wichtiges Projekt, dass durch seine enormen Kosten über die Zukunft der Gemeinde entscheidet, sollte auch von einer Mehrheit der Einwohner entschieden werden. Leider haben wir dieses dritte Ziel nicht erreicht, da weder die eine noch die andere Seite die Mehrheit aller Einwohner für sich gewinnen konnte. Mit knapp einem Drittel waren die Nichtwähler hierfür ausschlaggebend.
Und auch unser letztes und wichtigstes Ziel, eine Mehrheit für das Bürgerbegehren zu gewinnen, konnten wir leider nicht erreichen.
In vielen Gesprächen und Diskussionen untereinander, aber auch mit anderen Einwohnern haben wir versucht im Nachgang zu analysieren, warum das Bürgerbegehren gescheitert ist und wir keine Mehrheit finden konnten.
- Vielleicht waren wir nicht aggressiv und emotional genug, haben uns auf Sachargumente und Fakten konzentriert anstatt auch bewusst zu provozieren. Diesen Weg hatten wir aber absichtlich gewählt, da wir uns nicht auf das Niveau der Gemeindevertreter begeben wollten. Evtl. war das falsch…
- Vielleicht haben wir auch unterschätzt, dass viele Einwohner sich von platten Aussagen und Versprechungen haben beindrucken lassen und jedes Sachargument und Fakten von unserer Seite als „Fake-News“ abgetan wurde.
- Vielleicht war es aber auch einfach ein Misstrauen gegen die Sprecher der Initiatoren, die noch relativ kurz in Nienwohld leben und man als „Außenseiter“ betrachtete. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Alteingesessene aus den Reihen der Initiatoren dieses Amt übernommen hätten. Auch wenn das ein möglicher Grund gewesen ist, so unterscheiden wir uns doch lediglich von anderen Einwohnern dadurch, dass wir nicht hier geboren wurden oder nicht durch Heirat hierhergezogen sind, sondern bewusst diesen Ort mit seinen Bewohnern gewählt haben, um hier zu leben.
- Vielleicht ist es aber auch so, dass die Aussage des Bürgermeisters in den Lübecker Nachrichten stimmt und es lediglich ein Kampf „Altes Nienwohld gegen Neues Nienwohld“ war und alle Argumente dadurch in den Hintergrund rückten.
- Vielleicht folgten auch viele Bürger der platten Argumentation, dass hinter dem Bürgerbegehren nur eigene Interessen der Anwohner standen. Diese oft zitierte Behauptung, dass die Anwohner ein persönliches Interesse daran hatten, dass dort ein privat gebautes Haus steht anstatt eines, was durch die Gemeinde gebaut wird, wurde aber nie begründet, worin dieses persönliche Interesse der unterschiedlichen Bauherren liegen sollte.
- Vielleicht, vielleicht, vielleicht….viele Vermutungen, ohne, dass wir es jemals wissen werden. Wahrscheinlich ein Mix aus allen möglichen Gründen.
Schade auch, dass unsere Gemeindevertreter selber nichts daraus gelernt haben. Auch entgegen ihrer öffentlich geäußerten Versprechungen gegenüber unzufriedenen Bürger. Ein wirkliches Interesse besteht leider nicht, was man besonders auch in den öffentlichen Stellungnahmen lesen konnte. Da wurde gerne noch mal Öl es Feuer gegossen und „nachgetreten“, weiterhin mit Unwahrheiten agiert. So auch im Interview der Lübecker Nachrichten: da wurde von 5 abgewehrten Versuchen der Initiatoren gesprochen…. –> da ist uns anscheinend doch der eine oder andere Bürgerentscheid nicht mehr in Erinnerung geblieben oder unser Bürgermeister hat wieder mal die Zahlen verwechselt….??? Politisches Feingefühl und demokratisches Handeln sieht anders aus, ist aber einfach nicht die Sache unserer Gemeindevertreter.
Wir werden sehen was passiert, ob die Entscheidung richtig war oder falsch. Wie hoch die Kosten für dieses Prestigeprojekt sind? Ob wirklich Einwohner Nienwohlds dort wohnen werden? Ob es eine gute Investition war oder doch nur viel Geld verbrannt wurde? Ob die Steuern nicht erhöht werden? Wir genügend Geld für notwendige Projekte haben? …und ob es das Ganze wert gewesen ist? Die Zukunft wird darüber Auskunft geben.
Wenn es wirklich ein Kampf zwischen „Neuem Nienwohld und altem Nienwohld“ war, dann sind wir gar nicht traurig darüber, dass wir die Initiatoren, unsere Unterstützer und Wähler zum „Neuen Nienwohld“ zählen, ….
- dass sich dafür einsetzt Veränderungen herbeizuführen
- nicht mehr so weitermachen will wie bisher
- sich für Transparenz und Offenheit einsetzt und nicht Entscheidungen in kleiner Runde hinter verschlossenen Türen trifft
- die Bewohner mit ins Boot holt und aktiv an der Gestaltung des Ortes beteiligt
- eine offene Diskussionskultur fördert in der jede Meinung wichtig ist
- wo das Wohl von Allen über dem Wohl von Wenigen steht
- keine überdimensionierten Leuchtturmprojekte unterstützt werden, die nur der Pflege des eigenen Egos dienen und nicht den finanziellen Möglichkeiten dieser Gemeinde entsprechen.
- Ein neues Nienwohld, was sich den Veränderungen von mehr älteren Einwohnern und ihren Bedürfnissen anpasst
- unseren kleinen Beitrag zum Klimawandel und was wir dagegen machen können widmet
- die Gemeinschaft im Ort fördert
- für eine bessere Mobilität der Dorfbewohner kämpft
- und viele andere Themen, die eine sich veränderte Welt mit sich bringt.
Ja, dann sind wir doch gerne das „Neue Nienwohld“, denn diese Werte haben wir auch schon in der Diskussion im Bürgerbegehren verteidigt und ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere Dokumentationen, Infobriefe und Informationen.
Das ist auch der Grund, weshalb wir uns auch schon während der Phase des Wahlkampfes dafür entschieden haben, uns organisiert und gemeinsam weiterhin dafür einzusetzen. Aus diesem Grund haben wir die „Interessengemeinschaft Pro Nienwohld“ gegründet, um gemeinsam diese Werte weiterhin zu unterstützen. Eine Interessengemeinschaft, wo sich jeder mit einbringen kann, willkommen ist und mitmachen kann.
Wir setzen uns auch weiterhin für Nienwohld ein -versprochen- !